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Home  /  Adventure   /  Mother Africa

Mother Africa

Ist Südafrika wirklich so unglaublich wie sie alle sagen? Ist das Licht auf dem Tafelberg wirklich so aussergewöhlich? Wie hat man sich so eine Safari wirklich vorzustellen? Hat sich die Apartheid endlich verabschiedet? Ist Kapstadt wirklich so gefährlich?

Antworten gibts naürlich nur, indem man das einfach mal ausprobiert. Also ging es für uns im Herbst für gut 2 Wochen nach Südafrika – auf die vielleicht schönste Reise, die ich bis jetzt gemacht habe.

Gelandet in Johannesburg holten unsere Hosts Serena und Charly von EVERSEEN SA uns direkt vom Flughafen ab und es ging quer durch „Jozy“, wie es alle nennen direkt ins GRAYSCALE — dem zu dieser Zeit einzigen Graffitistore in Town. Hintergrund war nicht meine Graffitisucht, sondern das Angebot von Charly und Serena, eine Wand in unserer Safarilodge mitten im afrikanischen Busch zu gestalten. Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen – auch wenn wir uns auf Natur, wilde Tiere und Relaxen eingependelt hatten. Also schnell ein paar Montanas eingepackt und ab in  Richtung Mhondoro Safarilodge ca. 2h nördlich von Johannesburg. Die Lodge liegt in einem privaten Reservat (Welgevonden Game Reserve), welches sich auf knapp 40.000 Hektar erstreckt und durch beispiellosen Artenschutz und den respektvollen Umgang mit der Natur glänzt. Konkret heisst das: Eine Maximalanzahl von wenigen Safari-Jeeps pro Tag, eine maximale Verweildauer von 15 Minuten, wenn ein Tier gespottet wurde, die Nutzung regenerativer Energien und die rigorose Bestrafung von Wilderern.

Wir verbrachten dort einige Tage und hatten eine wirklich fantastische Zeit mit atemberaubenden Safaris, phänomenalem Service und liessen uns von Elefanten im Pool besuchen. Ausserdem wurde mir natürlich die Ehre zu teil, im Kidsbereich der Lodge einer recht großen grauen Wand etwas Funk einzuhauchen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an EVERSEEN SA und die MHONDORO SAFARI LODGE für diese unvergessliche Zeit! You guys rock.

Doch wir hatten ja noch Einiges vor uns: Also gings zurück nach Johannesburg und von da aus ganz in den Süden nach Port Elizabeth, von wo wir unseren Roadtrip auf der Garden Route in Richtung Kapstadt starteten. Sicherlich könnte man für diese 800km Strecke direkt an der Küste mindestens 2 Wochen einplanen und es würde keinen Tag langweilig werden. Doch wir setzten uns ein Zeitlimit und versuchten trotzdem, es easy anzugehen und möglichst viel zu sehen. Durch unsere Anreise nach Port Elizabeth per Flugzeug konnte ich natürlich keine Dosen transportieren. Somit war das erste Ziel schonmal gesetzt: Ich brauche Material. Denn wer weiß, an welchen Überspots wir wohl vorbeikommen würden. Die südafrikanischen Baumärkte (z.B. Builders) sind gut sortiert und führen zumindest RUSTOLEUM, was ich schon aus den USA kannte. Leider hatte ich natürlich kein Adapter für die Caps dabei und musste mich mit den Standard-Caps begnügen. Ist halt so.

So führte unsere Tour vorbei an diesen monströsen Dünen in Ostkap über das Surferörtchen Jeffrey`s Bay nach Plettenberg Bay mit dieser unfassbaren Küste und den Walen nach Knysna und schliesslich nach Wilderness, wo wir diese verlassene Eisenbahnbrücke fanden – einer dieser Spots, die du malen MUSST. Leider hab ich von dem Schild kurz vor der Brücke „SERIOUS MUGGING AREA AHEAD“ kein Foto gemacht. Im Nachgang hätte ich es abschrauben und mitnehmen müssen.

Über Mossel Bay ging es dann in DIE Weinregion nach Stellenbosch – für uns als Weinexperten (NOT!) genau das Richtige. Nichtsdestotrotz eine Wahnsinns-Landschaft und vielleicht das beste Dinner unseres bisherigen Lebens im Delaire Graff Estate.

Die letzte Station war dann tatsächlich awesome Capetown – die Stadt der Kontraste. Landschaftlich aber auch gesellschaftlich. Insgesamt hatten wir noch 5 Tage, um ein klein wenig Kapstadt-Flavor zu schnuppern. Sicherlich zu wenig, aber die Eindrücke waren überwältigend in jeder Hinsicht. 25 Jahre nach dem offiziellen Ende der Apartheid sind die Kontraste zwischen wohlhabend und Existenzminimum nach wie vor sehr stark zu bemerken. Und aus genau diesen Kontrasten resultiert natürlich auch ein Gefahrenpotenzial für jeden, der sich ausserhalb der gentrifizierten Bezirke aufhält. Das hat nicht mal was mit Hautfarbe zu tun sondern einfach mit purem Überlebenskampf. Wenn du einem Touri seine AirMax abziehen kannst und die für 20,- verchecken kannst, um davon entweder Crack zu kaufen oder deiner Familie was zu beissen, dann sind das ziemlich verstörende Zustände, die man als Mitteleuropäer – aufgewachsen in Frieden und Wohlstand – nur schwer nachvollziehen und ertragen kann. Alles, was man aber tun kann, ist sich ab und an mal ins Gedächtnis zu rufen, was viele von uns eigentlich für ein Glück haben und ab und zu auch mal an die anderen zu denken. Soviel dazu.

Alles in allem hatten wir keinen Stress in Kapstadt, was vielleicht auch eben daran lag, mit wem wir uns umgeben haben und wie man sich verhält. Einmal auf dem Tafelberg im Sonnenuntergang zu stehen ist schon unbestritten etwas ganz ganz Großes und macht mir nach wie vor Gänsehaut. Wer eine verlässliche und ehrliche Graff-Connection haben will, geht am besten ins SHELFLIFE – den Sneaker-& Graffitistore in Kapstadt. Vielen Dank nochmals an Steve, der mir (auch in Sachen aktueller Trainwriting-Situation) etwas die Augen geöffnet hat. Ebenso an meinen Freund AWEH, einen den Writer/Künstler aus Kapstadt, der es hoffentlich weit bringen wird. Letzterer machte auch einen der besten Spots klar, die ich bisher malen durfte: Ein Rooftop mitten in Woodstock. Links Tafelberg, in der Mitte Lions Head und rechter Hand das Trainyard von oben komplett einsehbar. Dazu fantastisches Wetter, gute Vibes und nette Menschen. Was will man mehr? Zwei Tage zuvor hat mich bereits meine erste Graffiti-Connection SLEGH zum örtlichen Touri-Spot mitgenommen und wir haben uns einen Sprayday in der harten Sonne Südafrikas gegönnt.

Fernab vom ganzen Graffititourismus ist Kapstadt in jedem Fall eine Reise wert. Fantastisches Essen, eine unglaubliche Landschaft und Kultur en masse (MOCAA). Dazu ist alles – im Vergleich zu manch anderer Weltstadt – noch recht bezahlbar.

Mich persönlich hat Südafrika vollkommen in seinen Bann gezogen und ich war sicherlich nicht das letzte Mal da. Kapstadt aber auch Johannesburg stehen recht weit oben auf der „nächste Ziele-Liste“.